Dienstag, 4. Dezember 2007

Der Arbeitskreis Wirtschaft Hürth...

...teilt unsere Befürchtungen hinsichtlich des möglichen Großmarkt-Standorts Marsdorf.
Der Vorsitzende schrieb heute an den Kölner OB Schramma:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
mit großer Sorge verfolgen nicht nur die Hürther Bürger sondern auch die lokale Wirtschaft die Ansiedlungspläne der Stadt Köln für einen Großmarkt in unmittelbarer Nähe zu unserer Stadtgrenze. Hierdurch werden nicht unerhebliche Lärmimmissionen, besonders in den Nachtstunden, auf die anliegende Bevölkerung einwirken. Insbesondere der Ortsteil Sielsdorf ist bereits durch die Autobahn A1 stark in Mitleidenschaft gezogen.
Als Interessenverband der Hürther Wirtschaft mit 150 Mitgliedsunternehmen interessieren uns natürlich besonders die Verkehrsströme, die in hoher Konzentration in ein Gebiet gezogen werden, welches bisher nicht für diese zusätzlichen Belastungen ausgelegt wird. Viele Fahrzeuge werden die Ortsstraßen von Frechen und Hürth befahren, was nicht nur zu Lärmbelästigungen – gerade während der Nachtstunden – sondern auch zu Verstopfungen führt. Beides ist nicht gut, um ein wirtschaftsfreundliches Klima bei der Bevölkerung aufzubauen, es ist auch nicht gut für die Logistik der vorhandenen Gewerbe in den betroffenen Kommunen. Straßen auf Kölner Stadtgebiet werden hingegen nur rudimentär betroffen sein.
Dieses und andere Bedenken hat Ihr Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans anlässlich seines Besuchs im Planungsausschuss unserer Stadt mit nach Hause genommen. Wir erwarten von Ihnen und dem Rat der Stadt Köln, dass diese Bedenken eingehend geprüft werden. Im Rahmen der Nachbarschaft unserer Städte ist interkommunales Zusammen­wirken ein Gebot der Stunde, gerade auch in kritischen Situationen.
Wir schließen uns der Forderung der IHK Köln vom Oktober an, dass ein objektiver Gutachter den Standort verkehrstechnisch untersuchen möge und allen Entscheidungs­trägern Vorschläge für eine optimale Erschließung macht. Hausinterne Ausarbeitungen des Planungsträgers zu diesem Thema werden niemals den Respekt der Betroffenen finden.
Als Hürther Verband möchten wir nochmals besonders auf den s.g. Standort Eifeltor hinweisen. Sollte dieser nach objektiven Kriterien geeignet sein, wäre hierin sicherlich eine wertvolle Alternative zu sehen - keine Bevölkerung vor Ort und mit idealer Anbindung an Bahn und Autobahn. Die rechtlichen und finanziellen Fragen zwischen den Städten Hürth und Köln ließen sich mit gutem Willen sicherlich lösen.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir alle schätzen die große Bedeutung des Ober­zentrums Köln für unsere Region, aber auch die Gemeinden an der Peripherie haben eigene Interessen und sind schließlich auch nicht gerade unbedeutende „Kunden“ Ihrer Stadt. Wir würden uns deshalb freuen, wenn derartige Planungsvorhaben an der Stadt­grenze zukünftig bereits in der Vorüberlegungsphase vorgestellt würden, um Bedenken und Anregungen vorbringen zu können. Jetzt besteht die Gefahr, dass Sand in das Getriebe einer dringend notwendigen Großmarktsanierung kommt. Das kann nicht im Interesse aller sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Arbeitskreis Wirtschaft Hürth e.V."

[Hervorhebungen von uns]