Mittwoch, 5. Dezember 2007

Widersprüchlichkeiten

Am 12. Oktober wurde dem Wirtschaftsausschuss der Stadt Köln eine Beschlussvorlage zum Thema "Neuer Standort für den Kölner Großmarkt" auf den Tisch gelegt, die einige Widersprüche enthält. Manche davon entdeckt man erst, wenn man sich genauer mit der Vorlage beschäftigt. Andere sind sehr offensichtlich.
Hier sind die Merkwürdigkeiten, die uns aufgefallen sind:

Umweltaspekt
In der zusammenfassenden Bewertung wird der Umweltaspekt für den Standort Marsdorf als "neutral" bewertet. Erst wenn man sich die Anlage ansieht, in der die Einzelwertungen stehen, erfährt man die wirkliche Einschätzung: 5 Negativpunkte und nur 3 neutrale!

Verkehrsmäßige Anbindung
Diese wird in der zusammenfassenden Bewertung als "positiv" bezeichnet. In der Anlage heißt es, dass bereits heute die Autobahn und das Stadtgebiet gut zu erreichen seien. Dass die tatsächliche Situation auf der Dürener Straße miserabel ist, weiß jeder, der sich dort ab und zu durchquält.
Die IHK >sieht es ebenfalls anders.
In der Anlage sind € 100 000 vermerkt, die man für die Erstellung eines Verkehrsgutachtens ausgeben müsse - das wohlgemerkt noch nicht existiert. Die Aussage in der Beschlussvorlage musste natürlich noch ohne dieses Gutachten auskommen. Wo ist also der Beleg für eine "positive Verkehrsanbindung"?

Anwohnerzahl
In der Zusammenfassung wird die Zahl der betroffenen Anwohner als doppelt positiv dargestellt.
Die in der Anlage (5) angegebenen Einwohnerzahlen sind aber zweifelhaft, da z.B. der gesamte Stadtteil Hürth-Sielsdorf (>s. Luftbild) mit rund 400 Einwohnern nicht eingerechnet ist. Wörtlich heißt es in der Standortempfehlung: "De facto werden so gut wie keine Anwohner beeinträchtigt." Ein ganzer Stadtteil - und keine Einwohner?

Wunsch der Händler
In der Zusammenfassung wird lediglich der Standort Marsdorf mit einem Pluspunkt bewertet. Auf was diese Bewertung basiert, wird nirgends nachgewisen.

Expansionsmöglichkeit
Nach den eindeutigen Aussagen der Stadt Frechen und der Grundstückseigentümer ist keine Möglichkeit zur Expansion gegeben!

Soll etwa auf Grund einer unzureichend vorbereiteten Beschlussvorlage, die zudem Widersprüche enthält, am 13.12. entschieden werden???