Dienstag, 18. Dezember 2007

Der Bürgermeisterbrief

Wie es scheint, sind letzte Woche in Köln bereits weitreichende Entscheidungen getroffen worden, was den neuen Großmarkt betrifft. Wenn wir darüber genau unterrichtet sind, berichten wir hier.

Für heute dokumentieren wir einen Brief vom 5. Dezember, den W. Boecker und W. Meier, ihres Zeichens Bürgermeister in Hürth und Frechen verfasst haben.
Adressat des Briefes waren die Ratsmitglieder der Stadt Köln. Unter dem Betreff "Neuer Standort Großmarkt" heißt es:

"...bitte sehen Sie uns nach, dass wir uns auf diesem Wege unmittelbar an Sie als Mitglieder des Kölner Rates wenden. Wir halten dies jedoch für erforderlich, da wir Sie gerne noch umfassender zum Thema "Standort Großmarkt" informieren möchten.

Sie haben sicherlich bereits gehört, dass es in der Nachbarschaft des geplanten Standortes in Marsdorf erheblichen Protest gegen die Verlagerung an diese Stelle gibt. Dieser Standort liegt unmittelbar an der Stadtgrenze zu Frechen und Hürth. Der Widerstand geht vor allem auf die zu erwartende erhebliche zusätzliche Verkehrsbelastung für Frechen, Hürth und sicherlich auch für die angrenzenden Kölner Stadtteile zurück.

Wir wollen nicht bewerten, ob der Standort in Marsdorf aus Kölner Sicht und auf Kölner Stadtgebiet der geeignetste ist. Wir können aber belegen, dass es einen anderen Standort gibt, der noch besser als Marsdorf geeignet ist. Auch dieser Standort liegt an der Grenze zwischen Köln und Hürth, allerdings auf Hürther Seite. Dieser Umstand kann jedoch unseres Erachtens kein Ausschließungsgrund sein, zumal die Stadt Hürth angeboten hat, sich auf der Grundlage eines interkommunalen Gewerbegebietes über die Verteilung möglicherweise aus dem Großmarkt eingehender Gewerbesteuern mit Köln zu verständigen.

In vielen Reden, zuletzt der von Oberbürgermeister Schramma am 15.10.2007 zur Regionale 2010 in der Kölner Philharmonie, wird der Gedanke des regionalen Denkens, Handelns und Auftretens beschworen. Jetzt kann die Region beweisen, dass den Reden auch Taten folgen.

Der Standort für das Stadtgebiet südlich des Güterverkehrszentrums (Eifeltor) ist anliegend beschrieben. Ebenfalls beigefügt ist die von der Kölner Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss (3898/2007) dargestellte Matrix zur Bewertung der verschiedenen Standorte, allerdings erweitert um den neuen Standort in Hürth. Daraus ist abzulesen, dass der Standort in Hürth-Kalscheuren möglicherweise besser geeignet ist, als der in Marsdorf.

Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie, den neuen Standort zumindest in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Dies könnte z.B. in der Form geschehen, dass der Rat der Stadt Köln sich am 13.12.2007 noch nicht auf den einen Standort Marsdorf festlegt, sondern daneben auch Hürth-Kalscheuren in Betracht zieht. Eine Entscheidung zwischen den beiden Standorten sollte im kommenden Jahr nach einer eingehenderen Untersuchung und vor allem nach der Erstellung von Verkehrsgutachten für beide Standorte erfolgen.

Bitte helfen Sie, ein Zeichen für die regionale Zusammenarbeit zu setzen."
In einigen Anlagen wurden die Aussagen mit Fakten untermauert. Dabei wurde auch der Alternativstandort Hürth-Kalscheuren den einzelnen Bewertungskriterien unterzogen, die an die anderen geprüften Standorte angelegt wurden.
Ergebnis des Vergleichs: Als einziger Standort bekommt allein Kalscheuren in allen Kriterien ein positives Ergebnis.